I. ICS Knifecamp – The Day After
Vom 30.05. bis zum 01.06.2008 fand das erste ICS-Trainingslager statt. Wir beschäftigten uns dieses Jahr sehr intensiv mit der Selbtstverteidigung gegen Angriffe mit Schnitt- und Stichwaffen.
Wohl einzigartig in Deutschland, wurden nicht nur geeignete Techniken trainiert, die Teilnehmer wurden durch Rechtsanwalt Guido Cicholas über die zur Zeit geltende Rechtslage aufgeklärt. Welche Messer sind noch legal? Wie verhalte ich mich nach erfolgreicher Verteidigung? Was ist Notwehr, bzw. wann wird sie überschritten? Keine Frage blieb ungeklärt.
In einem weiteren theoretisch/praktischen Teil wurde auf die medizinischen Probleme die bei einer Auseinandersetzung mit scharfen und spitzen Gegenständen, entstehen können eingegangen. Hier war es nicht mit schockierenden Bildern getan.
Der referierende Arzt, Dr. Peter Brendt, schöpfte aus seiner reichhaltigen Erfahrung als Rettungssanitäter und Arzt. Besonders durch seine Zeit in Südafrika hat er Erfahrungen mit den Folgen scharfer Gewalt machen können. Gerade zur Stoppwirkung von Messerwunden gab es interessante Anekdoten die beim Unterricht von Selbstverteidigung gegen Messerangriffe nicht außer Acht gelassen werden sollten.
Da zum einen die Wahrscheinlichkeit einen Messerangriff unverletzt zu überstehen sehr gering ist, und man zum anderen verpflichtet ist, einen verletzten Angreifer Erste Hilfe zu leisten (sofern er keine Gefahr mehr darstellt), wurde auch dieses Thema ausführlich behandelt.
Selbstverständlich kam bei all der „grauen Theorie“ die Praxis nicht zu kurz.
Der praktische Teil begann mit Schnitt- und Stichübungen bei denen die Teilnehmer feststellten welche Messer in Rippen stecken bleiben und welche nicht, wie man effektiv schneidet und welche Wirkung z. b. mit einer kurzen Drehung der Klinge erreicht werden kann.
Danach ging es darum solche Verletzungen bei sich selber zu vermeiden. Blöcke, Entwaffnungen, Hebel, Würfe und Behelfswaffen wurden unter die Lupe genommen.
Natürlich fanden wir neben diesen Aktivitäten auch noch genug Zeit um:
- Ins Feuer zu gucken
- zu Grillen
- in der Gegend rumzugucken
- und Bier zu trinken, etc… (keine Bilder vorhanden)
Am dritten Tag beschäftigten wir uns ausgiebig mit dem Kampf Messer gegen Messer.
Oliver Reitz war ebenfalls als Gastreferent geladen und gab uns einen sehr interessanten Einblick in die Messerarbeit des Balintawak bei der NECOPA.
Interessant war hier vor allen Dingen die Übertragung der Techniken und Konzepte vom Stock auf die Klinge.
In der nachfolgenden Einheit stellte ich dann einen Drill vor bei dem der Einsatz des Dolchgriffs gegen den Messergriff trainiert wird. Besonders auf die Positionierung des Verteidigers hinsichtlich verschiedener Möglichkeiten zur Fluchtergreifung bzw. zum Umgang mit mehreren Angreifern wurde eingegangen.
Danach stellte ich ein System aus den italienischen Kampfkünsten vor in dem ebenfalls mit der Dolchhaltung gegen einen Angreifer der im Messergriff kämpft vorgegangen wird.
Zum Abschluß bleibt nur: DANKE natürlich auch an die Mitreferenten und die helfende Hand meiner Frau, aber vor allen Dingen an die Teilnehmer. Ihr wart spitze!